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200er am 11.04.2015

Weitere Berichte hier im Velomobilforum

Fritz Geers' Bericht und Video hier.

Andreas' Bilder (Danke!) gibt es hier

 

Jans Bericht zum 200ter


Nachdem ich im Oktober vergangenen Jahres die anderen Organisatoren der Audax Randonneurs Allemagne (ARA) kennen lernen durfte, stand nun die nächste Bewährungsprobe für uns an: die Durchführung unseres ersten Brevets nach dem Reglement des Audax Club Parisien (ACP). 

Nervös war ich eigentlich nur in Bezug darauf, wie die Fahrt denn verlaufen würde, hatte ich doch vor lauter Organisationsbemühungen ganz vergessen, das Radfahren zu trainieren. Zum Glück ist Brevetfahren in erster Linie Kopfsache. Der Kopf wollte auf jeden Fall, denn die Wettervorhersage war geradezu traumhaft und die hohe Zahl der Anmeldungen motivierte zusätzlich. Da Hartmut zum Glück ein sehr gewissenhafter Mitorganisator ist, konnte eigentlich auch nichts mehr schief gehen.  

Am Start schien die Sonne nicht nur am Himmel, sondern auch in den Herzen der Teilnehmer. Ich vermute es ist vor allem diese positive Stimmung auf den Brevets, die die Teilnehmerzahlen weltweit so kontinuierlich steigen lässt.

Neben vielen bekannten Gesichtern galt es auch sieben Neulinge in die Welt des Brevetfahrens einzuweihen. Nach einer kurzen Ansprache meinerseits ging es dann pünktlich mit 46 Starterinnen und Startern in zwei Gruppen mit fünf Minuten Abstand auf die Strecke. 

Hartmut hatte eine schöne Strecke konzipiert, sodass ich bei wenig Verkehr und Rückenwind teilweise plaudernd recht bald die erste Kontrolle in Oebisfelde erreichte. Die nette Dame an der Tankstelle versicherte mir auf Nachfrage, dass sich alle Teilnehmer gut benommen hatten. Meine Strategie war, mich nicht allzusehr zu verausgaben, die Pausen dafür möglichst kurz zu halten. So fuhr ich dann auch gleich weiter.

Mit der Änderung der Fahrtrichtung kam langsam auch der Wind von vorne rechts, und die bereits bei Kilometer 70 brennenden Beine stimmten mich doch etwas nachdenklich. An einem Waldstück stand Sebastian und versuchte sein Rad zu reparieren. Wie sich herausstellte hatte er einen Mantelschaden und musste das Brevet vorzeitig abbrechen, schade! Irgendwann überholte ich Enno, auch er hatte einen Platten, im Verlauf des Brevets sollten noch zwei weitere für ihn dazu kommen. 

Dank einer Straßensperrung in Seehausen war der Abschnitt bis Wanzleben noch verkehrsärmer als in den vergangenen Jahren. An Kontrolle zwei dann ein Haufen weiterhin gutgelaunter Teilnehmer, die ich hinter mir ließ, wollte ich die Pausenzeiten ja möglichst kurz halten. Hinter Wanzleben folgten ca. 10km  relativ stark befahrene Bundesstraße. Im Rückspiegel sah ich eine kleinere Gruppe von Randonneuren auf mich zukommen. Ich verlangsamte das Tempo, denn am Ende des Abschnitts wartete eine Ampel auf mich, deren Induktionsschleife mich in der Vergangenheit ignoriert hatte. Dank der Mitfahrer, überwiegend  RSG Sonntagsfahrer, war die Ampel dann auch kein Problem. Ich ließ sie bald ziehen, denn der kräftige Gegenwind auf dem Weg nach Dardesheim erinnerte mich dann doch recht stark an meinen Trainingsstand. Ich fuhr, nein ich kroch die nächsten ~35km gegen Windstärke 5 bis zur dritten Kontrolle. Dort traf ich ermeut einen Haufen Randonneure, ließ sie aber wieder stehen, damit die müden Beine nicht noch auskühlen. 

Meine Strategie schien aufzugehen. Ich war eingefahren, es lief auf einmal wieder. Den Anstieg im Elm kenne ich recht gut, handelt es sich doch um mein Trainingsrevier. Ausgerechnet in der Abfahrt dann ein Schauer. Ich hatte keine Lust anzuhalten um die Jacke anzuziehen und fror entsprechend, schön blöd...  An der letzten Kontrolle in Beienrode befand sich eine Kontrollzange. Zum Glück wurde sie nicht entwendet, sodass ich problemlos meine Brevetkarte durchlöchern konnte. Die letzten Kilometer absolvierte ich dann ohne nennenswerte Zwischenfälle.

Im Ziel wieder diese gute Stimmung, allerdings meckerten fast alle über den heftigen Wind. Nach und nach trudelten dann noch die restlichen Teilnehmer ein. 


Extremst dämlich von mir war, nicht für Sonnenschutz zu sorgen. Die rote Nase ist auch drei Tage später noch präsent. Ich freue mich schon auf den 300ter am 2. Mai!